AppliedTA: Schauspiel und Transaktionsanalyse im Dialog – Eine Methodik für Trainer, Coaches und Führungskräfte
Die appliedTA verbindet die lebendige Praxis des angewandten Schauspiels mit den psychologischen Erkenntnissen der Transaktionsanalyse (TA). Ihr Ziel ist es, TrainerInnen, Coaches und Führungskräften ein erweitertes Methodenspektrum an die Hand zu geben – eines, das Verhaltens- und Kommunikationsmuster nicht nur theoretisch erklärt, sondern sie im künstlerischen Kontext erfahrbar macht. Durch diese Verbindung wird es möglich, innere Dynamiken bewusst zu erkennen, zu reflektieren und schließlich zu transformieren.
Gleichzeitig bietet die appliedTA die Möglichkeit zur eigenen Entwiclung: Sie ermutigt TrainerInnen und Coaches auf, auch die eigene Haltung und Perspektive zu hinterfragen. Nur wer sich der eigenen Muster bewusst ist, kann andere effektiv begleiten – sei es auf der Bühne, im Seminarraum oder im Führungsalltag.
Improvisationsschauspiel: Johnstone und Spolin
Die appliedTA greift auf zwei zentrale Strömungen der Improvisationskunst zurück, die jeweils einzigartige Impulse für die Arbeit mit Gruppen liefern:
Keith Johnstone betonte die Kraft der Spontaneität. Seine Konzepte wie „Status“(die dynamische Machtbalance in Beziehungen), „Blockieren“ (das Verhindern von kreativem Fluss) und die „Yes, and…“-Technik (das aktive Aufgreifen und Weiterentwickeln von Ideen) sind nicht nur Werkzeuge für SchauspielerInnen, sondern Schlüssel zum Verständnis zwischenmenschlicher Kommunikation. Johnstones Ansatz hilft TeilnehmerInnen, ihre eigenen Kommunikationsmuster zu erkennen – und sie bewusst zu verändern.
Viola Spolin, die Pionierin des modernen Improvisationstheaters, setzte auf Intuition und kreativen Ausdruck. Ihre Spiele und Übungen zielen darauf ab, die Angst vor Ablehnung zu überwinden, die so oft Kreativität und Authentizität blockiert. Spolin forderte ein machtfreies Lernumfeld, in dem Lehrende und Lernende auf Augenhöhe agieren. Dieser Ansatz ist besonders wertvoll für Coaches, die eine offene, wertschätzende Atmosphäre schaffen möchten – sei es im Training oder im Team.
Transaktionsanalyse: Autonomie im Fokus
Die Transaktionsanalyse (TA) nach Eric Berne analysiert soziale Interaktionen in klarer, alltagstauglicher Sprache. Sie wird in vier zentralen Feldern angewendet:
- Psychotherapie
- Beratung
- Pädagogik
- Organisationsentwicklung
Allen gemein ist der Fokus auf Autonomie: die Fähigkeit, bewusst zu handeln, Verantwortung zu übernehmen und sich von alten Mustern zu lösen. Die TA bietet dabei ein praktisches Framework, um Rollen (z. B. „Kind“, „Erwachsener“, „Eltern-Ich“) und Dynamiken in Gruppen zu erkennen – ob auf der Bühne, im Seminar oder im Meeting.
Psychologische Spiele (im Sinne der TA) sind wiederkehrende, unbewusste Interaktionsmuster, die oft zu Konflikten oder Missverständnissen führen. Typische Beispiele sind:
- „Ja, aber…“ (Scheinbare Zustimmung, die immer wieder blockiert)
- „Ich bin nur hier, um zu helfen“ (Versteckte Kontrolle oder Abwertung)
- „Schau, was du mir angetan hast“ (Opferrolle, die Verantwortung abgibt)
Diese Spiele sind das, was wir als Beziehungs- und Kommunikationsmuster erfahren und sich als Widerstand im Miteinander zeigt.
Dieser Widerstand zeigt sich oft, wenn wir uns gegen neue Erfahrungen oder Rollen sträuben. In der TA wird Widerstand als Hinweis auf ein Schutzbedürfnis verstanden. Tief verwurzelte Glaubenssätze wie „Ich schaffe das nicht“ oder „Ich darf nicht im Mittelpunkt stehen“. Durch das Aufzeigen verschiedener Formen von Widerstand, gelingt es uns eine andere Perspektive einzunehmen. In der TA „OK-Positionen“ genannt.
Die OK-Positionen beschreiben vier grundlegende Haltungen, die unser Denken, Fühlen und Handeln prägen:
- „Ich bin OK – Du bist OK“ (gesunde Basis für Kooperation)
- „Ich bin OK – Du bist nicht OK“ (z. B. herablassende oder kontrollierende Haltung)
- „Ich bin nicht OK – Du bist OK“ (z. B. unterwürfige oder selbstabwertende Haltung)
- „Ich bin nicht OK – Du bist nicht OK“ (z. B. zynische oder resignierte Haltung)
Diese Positionen sind Schlüsselwerkzeuge, um Konflikte und Dynamiken zu beleuchten, eigenes Denken zu reflektieren und kreative Lösungsansätze zu entwickeln.
Die appliedTA im Einsatz
Die appliedTA verbindet diese Ansätze zu einer praktischen Methodik:
- Improvisation schafft einen geschützten Raum, in dem neue Verhaltensweisen ausprobiert werden können.
- TA-Analysen machen unbewusste Muster sichtbar – und zeigen Wege auf, sie zu durchbrechen.
- Die Reflexion der eigenen Haltung als TrainerIn oder Coach ist zentral: Nur wer sich selbst versteht, kann andere wirksam begleiten.
Ob in der Teamentwicklung, im Führungstraining oder in der persönlichen Beratung – die appliedTA bietet Werkzeuge, um Kommunikation lebendiger, Bewusstsein klarer und Handeln autonomer zu gestalten.
Eine gute Möglichkeit meine Arbeit kennenzulernen, sind meine Impulsworkshops in Berlin. An diesen Tagen gebe ich einen Einblick in meine Arbeit mit der Chance verschiedene Methoden und Techniken auszuprobieren.
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