konzepte

[tabs][tab title=“Die Meisner Technik“ id=“1″]

Schauspiel ist die Fähigkeit, wahrhaftig unter gegebenen Umständen zu leben

Ziel der Meisner Technik ist es, „Wahrhaftig unter gegebenen Umständen zu leben“. Das bedeutet, jegliche Art von konstruiertem, antizipiertem Spiel zu vermeiden und sich ganz und gar auf seine Instinkte als Schauspieler zu verlassen.
Diese wiederum werden angesprochen, indem man mithilfe einer Reihe von Übungen die Konzentration von sich auf den Spielpartner lenkt indem man diesem „wirklich zuhört“ und somit von „Moment zu Moment“ spielt. Somit wird das Spiel an Tiefe gewinnen und jegliche Art von Beliebigkeit wird vermieden. Man beginnt im Spiel zu reagieren, anstatt zu agieren („Acting is reacting“).

Worte können lügen, Verhalten niemals!
In der Meisner Technik arbeitet man nicht an den Worten, sondern am emotionalen Verhalten, das dem Text zugrunde liegt. Wenn wie also mit Text arbeiten, geht es darum „warum“ ein Schauspieler sagt was er sagt und nicht „wie“. Uns geht es darum, was ein Schauspieler in der vorgegebenen Situation fühlt und nicht was der Text vorgibt zu fühlen. nur so ist eine individuelle Darstellung möglich.
Wenn du nicht zuhören kannst, kannst du nicht spielen, egal wie talentiert du bist!
Leben passiert im Moment. Der einzig wahrhaftige Moment ist das was zwischen zwei Personen jetzt passiert. Um Momente zu erleben muss der Schauspieler offen sein und seinem Partner zuhören.

Repetition
Die Repetition Übung ist der Grundstein der Meisner Technik. Zu Beginn muss diese Übung von Grund auf gelernt werden um sie zu perfektionieren. Ziel der Übung ist es durch ein verlagern der Konzentration von sich auf seinen Spielpartner, einen intensiven Kontakt herzustellen und dem Partner wirklich zuzuhören. Dies geschieht indem man rudimentäre Dinge beobachtet und ausspricht (z.B. „Blaues Shirt“ weil der Partner ein blaues Shirt anhat) wird gelernt auf einer rein instinktiven Ebene Kontakt aufzunehmen und somit ein „Schauspielerbewusstsein“ vermieden. Dadurch ist die Gefahr Momente zu erzeugen, anstatt sie wahrhaftig zu erleben geringer. Erst in diesem Moment können die Instinkte des Schauspielers zur Entfaltung kommen.

Ein schönes Beispiel dafür, wie die Technik in der Praxis eingesetzt werden kann, findet sich in diesem Beispiel aus „Good Will Hunting“

Es wird kaum Text ausgetauscht, nichts „erzählt“. Robin Williams wiederholt vielmehr immer den gleichen Satz. Die Magie, das „Verstehen“ bei Matt Damon geschieht durch den Kontakt, den Williams aufbaut. Und diesen Kontakt baut man eben nicht durch Text sondern dadurch auf, das er seinen Focus komplett auf sein Gegenüber verlegt und sich somit komplett öffnet und zuläßt.
Der Austausch ist rein emotional, nur die Präsenz und die Wiederholung des selben Satzes, läßt Damon „verstehen“.  Immer noch ergreifend und eine der besten Performances von beiden Schauspielern.

Auch Joe Pesci kann in „Goodfellas“ die Technik sehr gut umsetzen.

Ziel ist es immer Dinge, Handlungen, „wahrhaftig“, also wirklich zu tun. Ziel des Schauspiels ist es nicht emotional zu sein, sondern Dinge wahrhaftig zu tun. Die persönliche Bedeutung der Handlung bestimmt die emotionale Intensität und Tiefe der Darstellung.

„Schauspiel heisst nicht emotional zu sein, sondern emotional zu handeln“.

[/tab] [tab title=“Die Transaktionsanalyse“ id=“2″] Die Transaktionsanalyse ist eine, in den USA entwickelte, Theorie der Persönlichkeits-Struktur und der zwischenmenschlichen Kommunikation. Sie wurde in 1950er Jahren durch den amerikanischen Psychologen Eric Berne begründet und im Laufe der Jahre durch Transaktionsanalytiker immer weiter entwickelt. Ziel der TA ist es die KlientenInnen zu einem autonom geführten Leben zu ermutigen, indem sie alle zur Verfügung stehenden Ressourcen nutzen können. Im Laufe des Prozesses werden die KlientInnen in die Konzepte der TA eingeführt. Sowohl Coach als auch Klient wissen zu jedem Zeitpunkt, welches Konzept der TA benutzt wird. Zudem wird im Vorfeld ein genauer Vertrag abgeschlossen, indem Coach und Klient gemeinsame Ziele definieren und diese regelmäßig überprüfen.

Transaktionen
Ihren Namen bekam die TA durch die sogenannten Transaktionen, die nach Meinung Eric Berne’s zwischen Menschen stattfinden und die Kommunikation darstellen. Transaktionen können verbal mitgeteilt werden, es findet aber immer auch ein Verhalten (Mimik, Gestik, Stimme) statt. Durch Analyse der Art und Weise der Transaktionen können wir feststellen, ob es sich um komplementäre, gekreuzte oder verdeckte Transaktionen handelt.

Das Ich-Zustandsmodell
Das berühmteste Konzept der TA ist wahrscheinlich das Ich-Zustandmodell. Dabei wird die menschliche Persönlichkeit in drei Ich-Zustände (Ego-States) unterteilt

– Das El – Das Eltern-Ich.
– Das Er – Das Erwachsenen-Ich
– Das K – Das Kind-Ich

Menschen können aus unterschiedlichen Ich-Zuständen heraus agieren. Sie können diese in verschiedenen Situationen wechseln und die Ich-Zustände können unterschiedlich ausgeprägt sein. Transaktionen werden aus einem bestimmten Ich-Zustand heraus initiiert und wenden sich an einen Ich-Zustand bei der anderen Person. Ziel ist es, immer das Erwachsenen-Ich zu aktivieren und Entscheidungen und Prozesse hieraus abzuleiten. Das Erwachsenen-Ich ist unsere Möglichkeit im hier und jetzt zu agieren und so Probleme zu lösen.

Eine schöne Einführung bietet diese Video (leider auf englisch)

Die Lebensgrundpositionen
Ein sehr bekannter Aspekt der TA sind die sogenannten Lebensgrundpositionen. Die TA beschreibt vier dieser Positionen, auch OK-Positionen genannt:

– Ich bin ok – Du bist ok
– Ich bin nicht ok – Du bist ok.
– Ich bin ok – Du bist nicht ok.
– Ich bin nicht ok – Du bist nicht ok.

Diese Ok-Positionen wählen Menschen als Kleinkind als Grund-Disposition und behalten diese meist ein Leben lang bei. Die Ok-Positionen können in verschiedenen Situationen wechseln.

Strokes
Das Stroke-Konzept beschreibt die Art und Weise wie Menschen sich die für sie überlebenswichtigen Streicheleinheiten holen. Hierbei gibt es vier Arten:

– bedingte positive Strokes
– unbedingte positive Strokes
– bedingte negative Strokes
– unbedingte negative Strokes

Die in den letzten Jahren gesellschaftlich aufkommende Debatte um Wertschätzung findet sich hier wieder. Es gibt daneben noch sogenannte Plastik-Strokes. Dies sind wertlose, ohne zwischenmenschlichen Inhalt gefüllte Strokes.

Das Skript
Die TA geht davon aus, das Menschen bis zum 7. Lebensjahr ein Lebensskript anlegen. Dies sind eine Reihe von Beschlüssen, mit denen Menschen auf die Situation reagieren in der sie aufwachsen.
Das Skript ist eine Art Drehbuch, um sich die überlebenswichtigen Strokes zu holen. Hierbei ist egal, ob diese positiv oder negativ sind.

Psychologische Spiele
Von Beginn an beschäftigte sich Eric Berne mit Spielen, die zwischen Erwachsenen gespielt werden. Hierbei kann es sich um gesellschaftliche, sexuelle oder kriminelle Spiele handeln. Eines der bekanntesten Spiele ist “Du könntest doch-Ja,aber”. Spiele tragen im allgemeinen sehr einfache, leicht verständliche Namen.

Eine gute Einführung gibt es in diesem Video (englisch)

Um ein Spiel zu analysieren bietet die TA verschiedene Modelle an:

– Die Spiele-Formel
– Das Drama-Dreieck (Nach Steve Karpman)
– Das Transaktionsmodell

Eine gute Einführung auch hier:

[/tab] [/tabs]