Wenn ich auf einschlägigen Business Portalen surfe, finde ich immer wieder Aussagen wie „Präsentieren wie Steve Jobs“ oder „Das Geheimnis von Steve Jobs“, klickt man jedoch auf diese Angebote, werden einem mehr oder wenig neue Konzepte zur Präsentation angeboten. In meinem Blog-Eintrag versuche ich drei Faktoren aufzuzeigen, die Jobs von der Konkurrenz unterschieden.
Connecting the dots, oder auch Malen nach Zahlen
Wir alle kenne das Malspiel aus unsere Kindheit. In seiner berühmten Stanford Commencement Speech, teilt Jobs sein Geheimnis, wieso der Mac, anstatt technokratischer grüner Schrift auf schwarzem Grund, als erster Computer überhaupt eine auf die Plattform abgestimmte Schriftfamilie hatte. Als Jobs auf dem Reed College aus seinem Hauptstudium ausschied und nicht wußte was er mit seiner Zeit anfangen sollte, entschied er sich einen Kalligraphie-Kurs zu besuchen. Das College war berühmt für diese Klassen und so lernte Jobs alles über Schriften, die Entstehung und Bedeutung der Serifen oder Sans-Serifen. Nichts von dem folgte irgendeinem Plan, nichts konnte er gebrauchen, es machte ihm einfach nur Spass. Er war seinem kindlichen Urinstinkt gefolgt.
10 Jahre später designte er mit seinem Team den ersten Mac und alle Erfahrungen, alle Erinnerungen an diese Klasse, kam zurück. Der erste Mac bekam so als erster Computer eine Schrift, bei der sich Menschen ETWAS GEDACHT hatten. Und so wurde aus einem rationalen Erlebnis eine emotionales. Einen Mac zu gebrauchen war schön! Es war ein Computer, der nicht nur seine Aufgaben erledigte, sondern der einem etwas anderes gab: Es machte Spaß, ihn zu bedienen.
Verkaufe kein Produkt, verkaufe ein Lebensgefühl
In seinem 2011 erschienenen Buch „Always start with why“ erläutert der Autor Simon Sinek den von ihm erfundenen „Golden Circle“. Für anhaltende Loyalität der Konsumenten zu einem Unternehmen, möchte der Kunde etwas über die Motivation des Unternehmens erfahren. Die Präsentation des allerersten iPods, veranschaulicht sehr deutlich wie sehr Steve Jobs diesen Ansatz verkörperte. Er beginnt mit Apple’s Liebe zur Musik, nicht etwa den technischen Vorzügen des Produktes. Die gab es nämlich zum Zeitpunkt des Launches nicht. Indem Jobs die ersten Minuten nur über diese Leidenschaft spricht, erzeugt er im Publikum eine starke Emotion, die eine emotionale Bindung des Publikums an das Produkt zuläßt. Und das 10 Jahre bevor Simon Sinek sein Buch veröffentlichte!
Leadership besteht aus persönlichen Überzeugungen
In kaum einem Interview bekommt man ein so guten Einblick in das Mindset Steve Job’s, wie in diesem Auszug aus dem Jahr 1995. Es gibt unter uns Menschen, die andere besser machen, zu höheren Leistungen treiben, deren Überzeugungen uns nicht nur faszinieren, sondern mitreißen und motivieren. Deutlich wird, wie sehr Jobs persönlicher Antrieb entscheidend für den Erfolg von Apple war, und die Auseinandersetzung mit Microsoft für Steve Jobs war persönlich. Er hatte sicherlich nichts gegen Bill Gates als Mensch, aber die Art und Weise wie Microsoft seine Produkte designte und entwickelte, störten ihn. Aus Erzählungen wird schnell klar, das Jobs nicht über die größten Soft Skills verfügte, dennoch gab er seinen Teams das Gefühl an etwas großartigem mitzuarbeiten. Man wollte mit jedem Produkt ein Game Changer werden und einigen Fällen sogar die Welt verändern.
Es gibt wenige Beispiele in der Geschichte, wo dieses Ziel so sehr erreicht wurde, wie bei Apple.
Es ist also eigentlich ganz leicht, wie Steve Jobs zu präsentieren oder zu führen, denn er folgte nicht, wie viele Coaches uns erzählen wollen, festen Vorgaben oder Konzepten. Nein. Er folgte einfach nur: Sich selbst.