Ein psychologisches Spiel nach Eric Berne ist ein wiederkehrendes, oft unbewusst ablaufendes Muster von zwischenmenschlichen Interaktionen, das negative Emotionen hervorruft und in der Regel zu einem vorhersehbaren, ungünstigen Ergebnis führt.
Diese psychologischen Spiele wurden von Eric Berne, dem Begründer der Transaktionsanalyse, erstmals in den 1960er Jahren beschrieben, insbesondere in seinem Buch *“Games People Play“* (deutscher Titel: „Spiele der Erwachsenen“).
Merkmale psychologischer Spiele
Psychologische Spiele sind charakterisiert durch: Verdeckte Kommunikation: Die Kommunikation beinhaltet oft zwei Ebenen – eine offene, oberflächliche Kommunikation und eine verborgene, unausgesprochene Botschaft. Wiederholung: Diese Spiele folgen bestimmten Mustern und werden immer wieder nach demselben Schema gespielt, oft ohne dass die Beteiligten sich dessen bewusst sind. Manipulation: Eine oder beide Parteien manipulieren die Situation, um bestimmte psychologische Bedürfnisse zu erfüllen, z.B. das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit oder Bestätigung. Negatives Ergebnis: Das Spiel endet meist mit einem unangenehmen oder destruktiven Ergebnis, das als „Racket“ bezeichnet wird – eine negative Emotion, die das Spiel verstärkt und rechtfertigt.
Beispiele für psychologische Spiele
Ein bekanntes Beispiel ist das Spiel „Warum machst du nicht… Ja, aber…“. Hierbei gibt eine Person vor, nach Lösungen für ein Problem zu suchen, lehnt jedoch jede vorgeschlagene Lösung ab, was letztlich zu Frustration bei den anderen führt. Das verdeckte Ziel ist es, die eigene Position als hoffnungslos oder als Opfer zu bestätigen.
Funktion und Auswirkungen
Wie alle Auffälligkeiten im menschlichen Verhalten, dienen auch Spiele einem Zweck, wie z.B. unbewusste Bedürfnisse zu befriedigen oder alte, tief verankerte Glaubensmuster zu bestätigen. Sie führen jedoch selten zu konstruktiven Lösungen und können langfristig Beziehungen belasten. Das Bewusstsein über diese Spiele ist ein erster Schritt, um aus diesen destruktiven Mustern auszusteigen und gesündere Kommunikationsformen zu entwickeln.